Beitrag im Mannheimer Morgen:

Seckenheim
Ausstellung mit neu entdeckten Aufnahmen des jüdischen Fotografen Sigmund Lewin im Heimatmuseum am 5. Mai und 2. Juni zu sehen

Seltene Einblicke in die Geschichte des Ortes

Autor: Hartwig Trinkaus

Foto: Schwetasch

In Seckenheim beschäftigt man sich in diesem Jahr intensiv mit dem Leben des jüdischen Fotografen Sigmund Lewin. Eine Ausstellung widmet sich seinen Arbeiten über die Geschichte Seckenheims, seinen Menschen und ihren Alltag. Anlässlich der Verlegung des Stolpersteins, der an das Schicksal Lewins erinnert, der die Konzentrationslager Dachau und Theresienstadt überlebte, waren im Heimatmuseum einige seiner Arbeiten zu sehen. Ein Aufruf förderte weitere, bemerkenswerte Werke des Fotografen zu Tage, die nun ebenfalls im Museum zu sehen sind.

Die von Wolfgang Vogler und Wilhelm Stamm zusammengestellte, erweiterte Darstellung zu Lewins Tätigkeit wurde so zum unbekannten Blick auf einige Jahrzehnte der Lokalgeschichte Seckenheims. Basierend auf der Sammlung von Ralph Lottermann, mit ersten Fotos von 1911 und etlichen historischen Bildern von Seckenheim, wurden nun Bilder von Straßen, Gebäuden und Natur dem Museum übergeben.

Personen auf Fotos identifizieren

Dazu gehören auch Portraitfotos von Kommunionkindern oder Gruppenaufnahmen von 1949. Die Aufnahmen sind reproduziert und sollen nun mit den Namen der abgebildeten Kinder und jungen Erwachsenen versehen werden, die heute weit über 70 Jahre alt, aber größtenteils den Schulkameraden und Nachbarn noch bekannt sein müssten. Zugleich sind einige bemerkenswerte Aufnahmen zu sehen, die vom Bau von Brücke oder Schlosssaal mit dem vollen Wasservolumen des noch nicht kanalisierten Neckars entstanden sind und damit ein Stück Geschichte Seckenheims zeigen.

Einige Aufnahmen bleiben hängen und sind mit den historischen Hafnerarbeiten jeweils von 15 bis 18 Uhr an den Sonntagen 5. Mai sowie 2. Juni bei freiem Eintritt im Heimatmuseum Seckenheim, Kloppenheimer Straße 20, zu sehen.

© Mannheimer Morgen, Dienstag, 30.04.2019